top of page

“Gott sei Dank, Leben ist tödlich!“ Eine Umfrage


„Gott sei Dank, Leben ist tödlich“ - dieses Zitat von den Toten Hosen hatten wir vor einigen Jahren in unsere Schaufenster gehängt und dazu Zettel verteilt mit der Frage „Was meinen Sie?“.




Die Antworten waren vielfältig, nachdenklich, fragend, humorvoll, eine auch beleidigend. Hier folgt unser Resümee:


Die Endlichkeit macht Leben erst kostbar

Nur durch den Tod und das Bewusstsein, dass Leben endlich ist, wird es kostbar... meint jemand. Beweis – so ein anderer: Die Vampire sterben nicht und die sind nicht glücklich! Und genau deshalb möchte ich auch etwas von meinem Leben haben, solange es dauert, schreibt jemand. Ich versuche es täglich sinnvoll zu leben, jemand anderes. Und: Seitdem ich verstanden habe, dass wir WIRKLICH sterben – durch den Verlust eines geliebten Menschen – lebe ich bewusster – das klingt banal – aber es ist mehr Intensität, mehr Liebe, mehr Freude an diesem Leben!


Was nicht immer so leicht ist zu fühlen

Jemand formuliert daher im Konjunktiv Wir könnten alle bewusster und entspannter leben, würden wir den Tod in unseren Leben nicht so tabuisieren ... Anderen fällt es angesichts eines schwierigen Lebens nicht so leicht die Kostbarkeit des Lebens zu spüren: manchmal/oft sogar empfinde ich das Leben als Last und schwer. Oft habe ich mir schon gewünscht, einfach weg zu sein oder nicht mehr aufzuwachen. Und dann sind da auch diese Phasen und Momente in der Natur oder mit sehr lieben Menschen oder meinen Patenkindern, wenn ich spüre: Das Leben auf diesem Planeten ist ein Paradies! Ein Glück und ein Geschenk, Liebe zu verschenken. Das macht das Leben für mich schön und ich möchte leben! und nicht tot sein!!


Und wenn der Tod dann eben doch kommt, ihn vielleicht so erleben

Ich hoffe, dass ich für meinen Tod mal dankbar sein kann. Ihn annehmen, umarmen: Es gibt Tage, da möchte ich ewig leben. Für gewöhnlich freue ich mich aber darauf, irgendwann einfach liegen bleiben zu dürfen. Denn – so schreibt jemand anderes: Irgendwann muss man ja auch mal nach Hause kommen.

Und ein damals 8-Jähriger fügt hinzu: Weil mir sonst irgendwann die Knochen wehtun.

Überhaupt: Der Tod ist das Ziel des Lebens (C.G. Jung), findet nicht nur der Psychologe. Wir gehen alle auf dieses Ende zu. Gott kann dabei eine Hilfe sein, formuliert jemand anderes vorsichtig.

 

Was nach dem Tod aber kommt, ist offen

Eine Schreiberin findet Das geht aber irgendwie auch nicht, also finde ich, dass man, wenn man was Gutes macht, zum Himmel kommt, und wenn man etwas Schlechtes tut, zum Teufel. Was also dann? Ein weiterer Schreiber ist sich sehr sicher: Auf den Tod folgt immer eine neue Geburt - solange, bis der Mensch sein wahres Wesen erkennt: reines, unbegrenztes Bewusstsein. Wird DAS verwirklicht, ist der Kreislauf von Geburt und Tod (samsara) beendet – om nameh shivaya.

Comments


Commenting has been turned off.
bottom of page