Wer in den letzten Wochen an unserem Laden in der Weidenallee vorbeigekommen ist, kennt diesen Spruch. Und kann seine Bedeutung nach immerhin 16 Jahren vielleicht doch nicht glauben. Aber wer
genau hinsieht: Im Laden türmen sich bunte Särge. An der Scheibe wird für gute Nachbarschaft gedankt ... Ja tatsächlich, wir verlassen das Schanzenviertel, ziehen aber „nur“ um. In die
Osterstraße 149. Dort beleben wir seit 2014 unser Abschiedshaus in einem Hinterhof. Nun ist im vorderen Teil ein Ladengeschäft freigeworden und da es sowieso alle Mitarbeiter*innen und auch viele
Angehörige Richtung Abschiedshaus zieht, haben wir uns schweren Herzens entschieden, die Weidenallee dafür aufzugeben.
Und das tun wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn hier fing alles an: 2003, es war nicht leicht, weder Räumlichkeiten noch Kredite für ein Bestattungsinstitut zu bekommen. Aber
wir haben uns nicht unterkriegen lassen, vieles dafür in Kauf genommen ... Pionierzeiten waren das, aufregend, unbequem, voller Enthusiasmus.
Die Schaufenster, bunte Särge dahinter. Auch immer wieder neue Themen, die wir zu beleuchten versuchten, und die Aufmerksamkeit war groß. Wenn wir dekorierten, lasen die ersten unsere Texte und dachten darüber nach, warum denn auf einmal ein Bett oder eine Bank das Schaufenster zierte ... - und das wird auch so bleiben, nur eben in der Osterstraße.
Heute nach 16 Jahren läuft vieles in ruhigeren Fahrwassern. Platz und Strukturen sind geschaffen, neue KollegInnen mit an Bord geholt, die frühen Träume von einem Abschiedshaus („Alles unter einem Dach“) verwirklicht und die Hamburger*innen danken es uns mit zahlreichen Aufträgen.
Und dennoch bleibt alles im
Fluss.
„Beständig bleibt nur Unbeständigkeit“, vermerkt die Lyrikerin Mascha Kaléko
und das erleben wir nicht anders.
Wir danken allen, die uns von Anfang an unterstützt haben oder auch später an Bord kamen. Nicht zuletzt all den Angehörigen, die uns vertrauten und dies hoffentlich auch weiter tun – nur eben woanders.